MIT PR GEGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL
VON ANDREAS DRIPKE
Mit Public Relations gegen den Fachkräftemangel
Andreas Dripke, Geschäftsführer euromarcom public relations –www.euromarcom.de
PR und HR müssen viel enger zusammenarbeiten
PR und HR müssen viel enger zusammenarbeiten
Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sind Bewerber bei einem Unternehmen mit einem positiven Image im Durchschnitt um 20 Prozent eher bereit sind, sich auf eine Stelle zu bewerben. Sie nehmen dafür sogar laut Studie eine längere Anfahrt und ein geringeres Gehalt in Kauf. Eine andere Studie der Unternehmensberatung Mercer gelangt zu dem Schluss, dass Unternehmen mit einem guten Arbeitgeberimage deutlich weniger Zeit benötigen, um eine Stelle zu besetzen.
Image ist ein entscheidender Faktor für HR
Image ist ein entscheidender Faktor für HR
Was ist zu tun? Eine Antwort in Stichworten:
- Mitarbeitende sollten wissen, warum sie auf ihr Unternehmen stolz sein können. Dazu muss man es ihnen regelmäßig und mit klaren Worten kommunizieren, z.B. durch einen internen Newsletter oder ein Intranet. So werden die Beschäftigten zu Markenbotschaftern. Das funktioniert allerdings nur, wenn das, was nach außen kommuniziert wird, auch intern gelebt wird. Firmenkultur und Image sind zwei Seiten ein- und derselben Medaille.
- Wichtig: PR und Werbung nicht verwechseln. Es geht darum, den Eindruck zu vermitteln, dass in den Medien immer wieder gut über ein Unternehmen berichtet wird. Das hat nichts damit zu tun, dass eine Firma Anzeigen schaltet.
- Eine gute Zukunft ist der Wunsch praktisch aller Menschen. Daher muss PR ein klares Bild von der Zukunft des Unternehmens zeichnen. Die Beschäftigten wollen wissen, wohin „ihr Schiff“ fährt. Bei einem neuen Trend wie bspw. Künstlicher Intelligenz (KI) sollte klar kommuniziert werden, inwiefern die Firma von dieser Entwicklung profitiert. Sonst schleicht sich bei Belegschaft und potenziellen neuen Mitarbeitenden rasch das Gefühl ein, das Unternehmen könne darunter leider oder gar unter die Räder kommen. Obwohl es viele Firmen noch gar nicht so genau greifen können: Die Frage, ob und wie man KI am Arbeitsplatz nutzen darf, wird unter Knowledge-Workern intensiv diskutiert.
- Social Media ist ein Super-Tool – aber nur, wenn es intern gesteuert wird und nicht jedermann nach Lust und Laune postet. Prägnante Social Media Guidelines sollten heutzutage in jedem Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein. Clever: Mit Geschäftspartnern Social-Media-Kooperationen abstimmen – denn es ist immer besser, von anderen gelobt zu werden, als sich selbst zu loben.
- Eine kommunikative Krise kann ein über Jahre aufgebautes Image binnen weniger Tage zunichte. Ein Whistleblower, der an die Öffentlichkeit geht, um zu erzählen, wie es bei einer Firma „wirklich zugeht“, ein Beschäftigter, der unbedacht in den sozialen Medien Betriebsgeheimnisse offenbart, ein Journalist, der einem Tipp nachrecherchiert, ein technisches Versagen im Betrieb, ein schwerer Unfall, eine Sicherheitslücke, ein Verstoß gegen den Datenschutz, ein Hackerangriff… Wer darauf nicht vorbereitet ist, handelt grob fahrlässig. Die Auswirkungen auf die Belegschaft können gravierend sein – wenn die Beschäftigten über Nacht zu „Buhmännern“ werden, die sich für ihr Unternehmen schämen sollten.